Arabische Musterdemokratien von
morgen
Goedart Palm 23.04.2003 Wie viel Demokratie verträgt die islamische Welt?
Stellen wir uns vor: Eine mächtige Arabische Liga, ausgestattet mit der
Waffentechnologie der Zukunft, beratschlagt angesichts der ökonomischen Rezession
Euroamerikas, wie es in westlichen Demokratien zum Wohl der Bürger weitergehen soll. Sind
westliche Gesellschaften islamisierungsfähig? Lassen sich die Irrlehren der Demokratie,
der Gleichheit aller Menschen und des Pluralismus erfolgreich austreiben? Dauerhaft
sollten die politischen, gesellschaftlichen und religiösen Fehlentwicklungen der USA wie
Europas heilbar sein. Sicher wird der Widerstand des demokratischen Fundamentalismus, vor
allem im alten Europa und im Herzland der Freiheit, Schwierigkeiten bereiten. Schließlich
muss sich aber die historische Überlegenheit des Islam auch in westlichen Demokratien
durchsetzen. Gedämpfter Optimismus ist also kurz- und mittelfristig berechtigt und
langfristig kann es ohnehin keine ungläubigen Gesellschaften geben.
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Normative Trümmer und solche
aus Stein
Goedart Palm 19.04.2003
Enzensberger, Habermas und der Irak-Krieg: Zum komplexen Geflecht von Macht, Moral und
Recht
Jürgen Habermas und Hans Magnus Enzensberger, beide ausgewiesen als langjährige
Oberbescheidwisser und Letzterklärer des Weltgeschehens, haben in der FAZ
(Printausgabe
vom 16. bzw. 17. April) den Irak-Krieg essayistisch nachbearbeitet. Die Ergebnisse sind so
kontrovers wie paradigmatisch. Enzensberger verglich bereits anlässlich des ersten
amerikanischen Golfkriegs Saddam Hussein mit Adolf Hitler. Die militärische Demontage des
Tyrannen aus Bagdad ist folglich ein Freiheitsakt, der ihn mit moralischer Genugtuung
erfüllt - wie immer, wenn Tyrannen fallen.
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Die Mutter aller Aufmerksamkeitsschlachten
Goedart Palm 04.04.2003 Zum "21st-Century Blitzkrieg" der Medien
Selbst der texanische Internationalismus verleitet uns nicht zum ontologischen Glauben,
dass der Krieg der Vater aller Dinge sei. Dass dieser Krieg dagegen als Mutter aller
Aufmerksamkeitsschlachten in die Geschichte eingehen könnte, wird in diesen Tagen zur
banalen Wahrnehmung. Umfragen belegen, dass die globale Gemeinde der Medienbürger der
Faszination dieses Echtzeit-Krieges inzwischen mehrheitlich erliegt.
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Stell Dir vor, es ist Krieg und
Du schreibst ein Gedicht
Goedart Palm 12.03.2003
Zur Gesinnungsästhetik der Kriegsgegner
Dass Kunst, Poesie und Literatur dem Kriege tributpflichtig sind, vermittelt bereits
ein oberflächlicher Blick auf die wechselvolle Geschichte ihrer Dauerliaison. Der Krieg
motiviert zu künstlerischen Höchstleistungen, ob nun bei Homer oder Shakespeare, Goya
oder Picasso, Ludwig van Beethoven oder Jimi Hendrix.
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Auf der Suche nach den Kriegsgründen
Goedart Palm 07.04.2003 Sind die Massenvernichtungswaffen Saddam Husseins
in der Wüste implodiert?
Die Mission sei sehr klar, meinte Präsident Bush, es ginge um die Entwaffnung des
Irak. Für die einen entwickelte sich Bushs Mission - cum grano salis - zum Manöver mit
Gefahrenzulage, für die anderen zum kürzesten Kampf ums Überleben. Für die einen ist
es ein Abenteuer im Hightech-Waffenlabor - für die anderen das letale Risiko als
Versuchskaninchen. Und deshalb quält die Frage nach der Legitimation dieses Krieges mehr
denn je: Wo bleiben die Massenvernichtungswaffen des irakischen Terror-Regimes, das nichts
mehr zu verlieren hat und das nach Bush bereit ist, die teuflischen Stoffe rücksichtslos
einzusetzen?
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