Film und Fortschritt, so hätte die
Werbebroschüre in den zwanziger Jahren des 20.Jahrhunderts geheißen.
Mehr Bilder, klarere Bilder, farbige Bilder... Die bei weitem wichtigste
Errungenschaft des Films in den letzten Jahren ist das Bonus-Pack, die
Bilder des "making of", die Mutationen der Maske und alle
anderen Vor- und Hinterbilder einer Produktion. Der Film wird
entauratisiert und damit analytisch. Diese "special features"
vervielfachen unsere Perspektiven und damit zugleich den Film. Dabei ist
es ein Nebenthema, nun den "director´s cut" oder die
"final version" zu reauratisieren, weil wir selbst nun den
"cut" machen, der uns wichtig erscheint. Die "schönsten
Stellen" werden konzentriert, bis das Drama verschwindet. Die Zeit
wird gestreckt, gestaucht, entmachtet. Der Film der Zukunft? Die
Entwicklung zeichnet sich ab: Der Film, der uns vom Zuschauer zum Macher
emanzipiert, wir denken unseren Film selbst und die "engines"
machen den Rest. Hier erst wird sich der Begriff des
"Heimkinos" erfüllen. Denn gegenwärtig haben sich die
Produktionsverhältnisse noch nicht endgültig von den großen Studios
emanzipiert. Noch treffen wir auf Mensch und Material in
Ballungsverhältnissen, um den Film als Mega-Seller zu totalisieren. Wir
gehören zu den letzten Besuchern dieser Maschine, die große Entwürfe
bereit hielt, doch zuletzt zu deutlich werden ließ, dass zwischen den
präfabrizierten Obsessionen und den eigenen mehr als eine Neue Welle
liegt.
Goedart Palm beim Betrachten der "Collector´s edition" von
Pans Labyrinth (Labyrinth halten wir als Stichwort fest)
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